- Offizieller Beitrag
Nun ist es wieder soweit.
Da es nun mit einer neuen 250er NSR losgeht , stell ich euch den neuen Restaurations-Thread vor.
Nach meiner ersten NSR 250 Restauration konnte ich den Gedanken nicht loslassen, so einem geiles Bike nochmals die Ehre zu erweisen, da mich dieser Motorradtyp gepackt hat. Exotisch, stark, wieselflink, dennoch dezent und selbst nach über 20 Jahren immer noch „Aktuell“.
Nach einer breit gefächerten Suchaktion konnte ich nach ein paar Monaten noch ein paar Besitzer ausfindig machen, die eine NSR 250 in Ihrem Bestand haben. Nur die wenigstens wollten diese allerdings hergeben.
Nach etwas Mailverkehr hatte ich Kontakt zu einem netten Typ hergestellt, der es mir ebenfalls ermöglichte, sich zeitnah das Motorrad anzusehen. Also schnell einen Termin ausgemacht und ab geht’s.
Vor Ort angekommen, strahlten meine Augen beim Anblick des tiefschwarzen Monsters. Der Gesamtzustand war mit recht ordentlich zu bezeichnen und nicht verbastelt. Ein Wichtiger Punkt, da das kleine Monster wieder auf einen Bestzustand zurückversetzt werden soll. Insgesamt dauerte die Besichtigung gute 1 ½ Stunden. Selbstverständlich ist so ein Motorrad nach all den Jahren nicht Mängelfrei, und je länger man alles genau unter die Lupe nahm, desto mehr Mängel stellte man fest. Insgesamt waren alle Fehler, die ich bisher finden konnte bekannt und konnten schon fast als „standard“ eingestuft werden. Gabel undicht, Lenkkopflager rastet in Mittelstellung, kleiner Ölverlust an manchen Stellen …und so weiter. Soweit eigentlich nicht schlecht. Lediglich eine Sache bereitete mir ein klein wenig Sorgen. Trotz aller versuche und Zusprüche, hatten wir es einfach nicht geschafft die Maschine zu starten. Sie weigerte sich immer wieder über knapp eine Stunde hinweg, Töne von sich zu geben. Das war schlecht. Denn ein Motorrad ohne Motor ist ein Laufrad, und das wollte ich nun wirklich besitzen. Nach endlosem kicken des Vorbesitzers und verzweifelten rütteln an allen Kabeln lief der Motor nun endlich doch ganze 2 Sekunden bis er wieder abgestorben war. Ich war erleichtert…. Nicht viel, aber zumindest immerhin etwas ! Während dieser Zeit fiel es wirklich schwer Nebengeräusche und Laufverhalten zu beurteilen. Das gegrübel ging weiter…
Zum Zeitpunkt der Besichtigung hatte ich bereits ein paar MC21 angesehen und ein Termin stand sogar noch aus. Also was tun ? Ich war etwas hin und her gerissen und auch unsicher wegen dem Motor. Ist er doch defekt? Simmerringe ? Kurbelwelle? PGM-III ? Wird das ein Geld-Grab ? Zwar lief der Motor nicht, doch jetzt hatte ich die Möglichkeit, ein nahezu 100% Originales und gut gepflegtes Motorrad zu ergattern, was technisch zwar etwas mitgenommen, aber immerhin vollständig war. Das konnten die anderen Fahrzeuge meiner Suche leider nicht liefern.
Vielleicht überzeugt mich ja der Preis ?
Also Preisverhandlung. (…….)
...normalerweise sollten Fahrzeuge mit steigendem Alter im Preis fallen, blöd nur, dass die NSR 250 im guten Zustand, bereits jetzt den damaligen Neupreis überschritten hat. Da der „Markt“, wenn man es bei der NSR 250 so nennen kann, wirklich sehr stark begrenzt ist, macht es das verhandeln nicht leichter. Letztendlich traf ich meine Entscheidung. Technisch Note 5, Optisch 2. Wer aber eine NSR der 250er Serie haben möchte, muss sich auch mit der Technik auseinander setzen und Kompromisse eingehen. Fertig ! Aus ! Preisfestsetzung und Gekauft !!! Ein wenig Risiko gehört dazu, denn das Material wird nicht jünger.
Nun war Ich wieder um eine Maschine reicher.
*Neuer Eintrag im Motorradindex*
Maschine: Honda NSR 250 R Typ: MC21 Variante: NH-1 TYPE 4
Mit Freude wuchtete ich eine Woche später die Maschine inkl. einer zweiten verunfallten MC21 auf den Anhänger. Leider hatte das Schwestermotorrad nicht allzuviel Glück. Also kam auf den nicht grade dünnen Geldpack noch ein Obolus oben drauf für die Ersatzteilmaschine. Damit wäre die Versorgung auch gesichert.
Nach dem Transport nach Hause und der anschließenden Bestandsaufnahme, wurde so einiges klarer.Die Liste der Instandsetzungsmaßnahmen wurde lang und da es nicht nur fertig werden, sondern auf lange Sicht auch alles perfekt sein soll, wurde die Liste nochmals länger. Je mehr zerlegt wurde, desto mehr Fehler stellte man fest.
Da hilft nur noch eins um den Überblick nicht zu verlieren, Liste machen.
Die TO-DO Liste:
- Reifen erneuern ( *ERLEDIGT* )
- viele Kleinteile neu Lackieren ( *ERLEDIGT* )
- Bremsen vorne + hinten, Flüssigkeit wechseln, entlüften und neu belegen ( *ERLEDIGT* )
- Zusatz Benzinfilter einsetzen ( *ERLEDIGT* )
- Bremssattel hinten instandsetzen / Gleitschraube festgefressen ( *ERLEDIGT* )
- Steuergerät überprüfen (Funktion nicht wirklich zufriedenstellend) ( *ERLEDIGT* )
- Verkleidung aufgrund der verbauten TYGA Sportauspuffanlage stellenweise verbrannt und durchgeschmort (verstärken, füllen, spachteln, schleifen, lackieren,polieren) ( *ERLEDIGT* )
- Kabelbaum mit vielen Kabelbrüchen (sporadisch / Temperaturbedingt: Licht, Zündfunke, RC-Klappen) Komplett-Kur ! ( *ERLEDIGT* )
- Oxidierte Stecker am gesamten Kabelbaum, Instandsetzten und schützen gegen Korrosion ( *ERLEDIGT* )
- Zündkabel und Zündkerzenstecker thermisch defekt -> Zuverlässige Funktion derzeit nicht gegeben ( *ERLEDIGT* )
- Zündkerzen erneuern ( *ERLEDIGT* )
- Luftfilter erneuern ( *ERLEDIGT* )
- Motoröl wechseln ( *ERLEDIGT* )
- Kurbelwellenspiel prüfen ( *ERLEDIGT* )
- Zylinderkompression prüfen ( *ERLEDIGT* )
- Vergaser reinigen und neu einstellen ( *ERLEDIGT* )
- Ölpumpe kontrollieren und einstellen ( *ERLEDIGT* )
- Beleuchtung defekt/Wackelkontakt (Scheinwerfer, Tacho, Blinker) ( *ERLEDIGT* )
- Original Auspuffanlage verbauen ( *ERLEDIGT* )
- Bowdenzüge teilweise fest/schwergängig. Instandsetzen ( *ERLEDIGT* )
- Lenkkopflager erneuern (Rastpunkt) ( *ERLEDIGT* )
- Gabelsimmerringe undicht, erneuern ( *ERLEDIGT* )
- Auslassklappen reinigen (total verrußt und hakelig) ( *ERLEDIGT* )
Last but not least:
- waschen und Polieren ( *ERLEDIGT* )
Und dann das schönste:
- Motorrad auf Herz und Nieren prüfen ... oh das wird geil
Es steht noch viel Arbeit aus. Vielleicht sollte ich erstmal mit dem Instandsetzen des Motors beginnen, denn schließlich muss der auch zuverlässig und lange laufen. Einfaches herumbiegen bis er läuft ist einfach nicht meine Art.
Auch die Verkleidung hat ordentlich was anbekommen und die Vergaser werden ein Ultraschallbad wohl sehr genießen.
....fortsetzung folgt.....